Alternativen zum E-Auto

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00:00:00: Porsche präsentiert Elektrogeflüster. Faszination Sportwagen. Elektrifiziert.

Andi: Hallo und herzlich willkommen zur bereits achten Folge unseres Ringier-Podcasts Elektrogeflüster. Mein Name ist Andi Engel, seit mehr als zwölf Jahren Auto- und Mobilitätsjournalist bei Ringier im Ringier-Universum und in dem Rahmen natürlich immer interessiert an den neuesten News und Trends. im Bereich der langsamen Fahrt aufnehmenden Elektromobilität. Mir gegenüber, bei Elektro Geflüster, sitzt, wie immer, Wilma Fasola. Deswegen von mir auch an dich ein herzliches Hallo.

Wilma: Du, ich sage auch Hallo. Schön, dass wir wieder da sind. Und ja, wie Andi gesagt hat, ich bin Wilma Fasola. Wir beide beschäftigen uns im Rahmen unserer Jobs mit allen möglichen Themen rund ums Auto. Du natürlich als Autojournalist quasi täglich. Bei mir sieht das ein bisschen anders aus. Ich bin bei den Specials der Handelszeitung, habe halt auch noch Themen wie Marketing, wie Nachhaltigkeit oder auch Finanzthemen. Aber genau darum sitzen wir ja hier, weil ich vielleicht Dinge manchmal ein bisschen anders sehe als du.

Andi: Genau, eben E-Mobilität sowieso immer noch sehr heiß und kontrovers diskutiert, auch wenn man bei uns beim Blick oder auch bei der Handelszeitung, wenn man da so ein bisschen den Kommentarspalten mal beobachtet und auch mit Leuten aus dem Umkreis ein bisschen spricht.

Wilma: Ja, E-Mobilität ist was Neues und neu bedeutet in aller Regel anders. Und das ist eben auch, was viele skeptisch macht. Was man nicht kennt, schaut man erst mal mit Argus-Augen an. So geht es mir ja auch. Die Reichweitenangst wird mir wohl nie jemand ganz nehmen können, die ist einfach bei mir vorhanden. Was auch, wir haben schon mal darüber gesprochen, mit der Infrastruktur in der Schweiz zu tun hat. Sie wird immer weiter ausgebaut, sie ist mittlerweile auch recht gut ausgebaut, aber halt noch nicht so gut, wie es vielleicht sein könnte. Lustigerweise habe ich erst vor ein paar Wochen mit jemandem gesprochen, der wirklich sehr, sehr fest in der Autobranche beschäftigt ist oder tätig ist. Und der meinte kürzlich zu mir, er sei sehr froh, dass er eine lange Reichweite hat, weil er kürzlich keine Ladestation in Zürich finden konnte.

Andi: Gut, das erstaunt mich jetzt ehrlich gesagt ein bisschen, weil in Zürich hat es eigentlich an jeder Ecke eine Ladestation. Ich weiß nicht, ob er da die falsche App hat oder vielleicht schon ein älteres Auto. Keine Ahnung, wie da der Background ist. Ich habe nicht nachgefragt, ich habe mich bestätigt gefühlt. Ja, ich glaube, man muss es wirklich selber ausprobieren, sage ich halt immer wieder. Aber was natürlich klar ist, wenn ich schon jahrelang einen Stromer fahre, also viele, mit denen ich gesprochen habe, die wirklich schon lange einen Stromer fahren, Die haben nie irgendwie Probleme, haben nie Angst irgendwo liegen zu bleiben, aber eben natürlich bleiben bei denen, die es noch nie ausprobiert haben, bleiben die Vorbereitungen. Wo kann ich laden? Und eben diese Reichweitenangst, die du auch immer wieder anbringst. Ja, ist logisch, wenn man keine Erfahrung bisher gemacht hat. Alte Gewohnheiten ist natürlich auch ein Schritt ins Ungewisse. Ja, eben. Ich glaube, es dauert halt noch ein bisschen, aber dafür machen wir auch diesen Podcast, um die Leute ein bisschen zu überzeugen.

Wilma: Dann haben wir gar nicht gesagt, worüber wir heute eigentlich sprechen wollten. Wir haben einfach angefangen.

Andi: Wir haben angefangen, eben. Wir sind schon wieder voll drin. Genau. Und heute sollte es eben ein bisschen darum gehen, weil es werden oft, gerade bei Leuten, die eher noch skeptischer sind gegenüber E, kommen natürlich auch immer die Alternativen ins Spiel. Was könnte man als Alternative zur Elektro noch auf den Markt bringen? Und da wollen wir heute zum einen über E-Fuels diskutieren, die ja auch synthetische Kraftstoffe sind, dass die quasi CO2-neutral, erklären wir gleich noch ein bisschen, verbrannt werden können. Und so könnten auch die Verbrennungsmotoren weiterleben. Das andere wird dann noch Wasserstoff sein, da kommen wir dann ganz am Ende zu. Und ich denke, dir als immer noch petrolhead, immer noch nicht überzeugte E-Mobilistin, leider, Wir machen ja bald eine Probefahrt. Vielleicht kann ich dir da dann auch noch ein bisschen die Angst nehmen. Aber ich denke dir, E-Fuels, Wasserstoff kommt dir sicher nicht unbekannt vor und kommt dir vielleicht auch entgegen, wenn du denkst, man kann ja die alten Autos einfach weiterfahren.

Wilma: Definitiv kommt es mir entgegen und wahrscheinlich vielen anderen auch. Wasserstoff sagt mir mehr was, muss ich sagen, einfach weil es einfach ein Thema ist, was immer diskutiert wird. E-Fuels ist jetzt glaube ich, bei vielen noch nicht so auf dem Schirm. Max, kurz erklären. Du hast gerade schon erste Sätze gesagt dazu, aber dass du vielleicht noch mal so ein paar Hintergrundinfos

Andi: kriegst. Also E-Fuels, das kam auch gerade letztes Jahr auch in der deutschen Politik von der sang- und klanglos untergegangenen FDP. Die haben das ja auch immer wieder, man muss technologieoffen sein und E-Fuels vielleicht als Alternative. Kurz zum Erklären eben, E-Fuels, verzichten eigentlich auf Rohöl als Ausgangsstoff, sondern stattdessen braucht man sehr, sehr viel Strom, also möglichst nachhaltig erzeugten Strom, Grünstrom. Deshalb das Ebennamen und am ersten Schritt wird Wasser in seine Bestandteile aufgeteilt, also Wasserstoff H2 und Sauerstoff. Genau, und dann hätte ich eigentlich auch schon diesen Wasserstoff, auf den wir dann am Ende beim Brennstoffzählenauto zurückkommen. Das ist bei beiden eigentlich der gleiche Vorgang. Der wird dann zerlegt und anschließend aus dem Wasserstoff wird quasi CO2 aus der Luft genommen. Es gibt auch schon ein Start-up, ein Ethea-Spin-off, Climeworks heißen die. Die machen das auch auf Island zum Beispiel, wo sie CO2 aus der Luft nehmen. Das wird dem Ganzen dann quasi beigefügt und das wird dann zu einem flüssigen Rohöl synthetisiert. Also ich habe dann am Ende, habe ich dann Benzin oder Diesel oder Kerosin oder was ich auch immer haben möchte und das ist quasi CO2-neutral, genau. Ohne, dass zusätzliches CO2 in die Atmosphäre gelangt. Also eigentlich ein klimaneutrales Benzin. Das klingt ziemlich kompliziert. Vielleicht an der Stelle auch ganz kurz. Es gibt einen schönen Artikel, wo ich das alles sehr, also gut, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall zusammengefasst habe. Ist auch in den Shownotes, wenn man das nochmal, es ist wirklich relativ komplexes Thema, aber da kann man es dann auch in Ruhe nachher nochmal alles nachlesen.

Wilma: Eine Frage habe ich trotzdem jetzt schon. Ja, selbstverständlich. Vielleicht stehen andere genauso auf der Leitung wie ich. Es würde bedeuten, dass alle auf H2 basierenden E-Fulls im Prinzip in beliebiger Menge produziert werden können, wenn genügend greener Strom vorhanden ist. Genauso ist es. Okay. Und außerdem kann der künstlich hergestellte Sprit, so wie du gesagt hast, in nahezu jedem Verbrennermotor eingesetzt werden. Solange diese E-Fulls, die haben wahrscheinlich auch Normen, gehe ich davon aus, für den jeweiligen Treibstofftyp.

Andi: Die passen an sich. Ja, also die E-Fuels, wenn man daraus Benzin oder Diesel oder was auch immer, die können eigentlich in jedem ganz normalen Verbrennungsmotor eingesetzt werden. Sei es ein alter VW Käfer oder ein neuer, was weiß ich, irgendwas. Auch ein neuer Diesel, neuer TDI können die eingesetzt werden. Außer speziell bei Zweitakt, da haben wir einen Trabant oder so, funktionieren sie nicht. Aber sonst eigentlich für jeden handelsüblichen Verbrennungsmotor können die eingesetzt werden.

Wilma: Ja, das klingt jetzt wieder gut. Also ein weiterer Vorteil, E-Fuels können wie Benzin oder Diesel auch verlustfrei quasi transportiert werden.

Andi: Und wie tanke ich das? Also ist das auch... Das ist ganz normal, das kannst du dir im Prinzip, sieht aus, riecht wie Benzin, sieht aus wie Benzin, ist einfach nur synthetisch hergestellt und CO2 neutral, weil du entziehst quasi das CO2 aus der Luft vorher, bevor ich es verbrenne, aber eben du verbrennst es nachher trotzdem. Also das CO2 kommt auch wieder in die Atmosphäre, aber du hast es vorher quasi schon rausgenommen, deswegen sind sie neutral. CO2-neutral.

Wilma: Dann brauchen wir gar keine Elektroautos mehr. Wir machen das jetzt alles mit E-Full.

Andi: Genau, die Rechnung machen eben viele Verbrennerfans, die vielleicht nicht bereit sind auf den Toastern auf Rädern, wie immer so werden gesagt wird oder was weiß ich, umzusteigen. Meistens sagen das die, die noch nie Elektro gefahren sind, weil es, wie ich schon oft gesagt habe, super angenehm ist. Aber wie so vieles, wenn es einfach zu schön fast klingt als wahr zu sein, ist es das eben leider oft auch. Denn eben, bevor E-Futes tatsächlich an den Tankstellen erhältlich sein könnten, A brauche ich erstmal enorme Mengen elektrische Energie, weil einfach für diese Aufspaltung vom Wasser zu H2 und O, zu Wasserstoff und Sauerstoff, brauche ich enorm viel und die müssen natürlich grün hergestellt sein. Bring nicht, wenn ich dann mein Kohlekraftwerk anfeuere, damit ich das Wasser dann aufsplitten kann. Und bis so riesige Mengen vorhanden sind, sagen alle Experten, das geht mindestens noch 10, 20 Jahre, ist da etwa so der Horizont, bevor wir so viel grüne Energie überall haben.

Wilma: Ja, und was ist so das grundsätzliche Problem? Ist es, wie so oft, es beschäftigen sich noch zu wenig Menschen damit. Es gibt, wie du sagst, jetzt von dem ETH-Spinoff gesprochen, die da mal so ein bisschen forschen, jetzt vielleicht ein bisschen naiv gesagt oder lapidar dahingestellt. Wo ist das grundsätzliche Problem?

Andi: Also das Spinoff, das ist eben die, die das CO2 aus der Luft ziehen. Wie gesagt, das Problem ist grundsätzlich Wir brauchen extrem viel grün erzeugten Strom. Du brauchst dann ja Solarkraftwerke beispielsweise. In der Wüste zum Beispiel könnte man sich das gut vorstellen, wo ich dann vielleicht gerade vor Ort Wasserstoff produziere, der auch transportiert werden kann. Aber eben die grüne Energie, die wir haben bis zu dem Zeitpunkt, die sollten wir erstmal sinnvoller einsetzen. Weil ich sage mal, ein PKW oder ein PW, wie man in der Schweiz sagt, um den auf Elektroantrieb umzustellen, Das ist relativ simpel, sind wir heute schon sehr, sehr weit. Bei einem Elektroauto tanke ich meinen Strom und fahre damit, setze die Energie direkt in Antriebsenergie um und habe dann Wirkungsgrad, also das, was wirklich am Ende an den Rädern für Vortrieb verwendet wird, bin ich etwa bei 90 Prozent, sage ich mal. Wenn ich dann bei E-Fuels, sind dann ganz schlecht, weil du wandelst natürlich, du hast diese grüne Energie, nimmst du um sehr aufwendig erstmal diesen Wasserstoff bzw. die E-Fuel zu produzieren, das muss ich transportieren, dann wird es ins Auto getankt und das wird dann auch wieder verbrannt und Verbrennungsmotoren per se haben ja auch nur 50% Wirkungsgrad maximal und du hast am Ende einen Wirkungsgrad von 10 bis 15%. Bei Brennstoffzellenautos ist es ein bisschen mehr, vielleicht 25%. Konkret heißt das dann, ein mit E-Fuels betanktes Auto braucht eigentlich für die gleiche Strecke drei bis fünfmal mehr Strom als ein Elektroauto. Ich glaube das ist mal so, was man sich ganz gut merken kann. Du brauchst einfach fünfmal mehr Strom als wenn du den Strom direkt für ein Elektroauto einsetzt. Und bei E-Fuels, wie ich es vorhin schon angesprochen habe, am Ende kommen auch Abgase raus. Also das Smog Problem in den großen Megacities wirst du mit E-Fuels nicht lösen. Deswegen auch das ist ein Grund, warum Experten sagen, dass E-Fuels für alle Autos auf dieser Welt eigentlich nicht die Alternative sind. darstellen werden zum Stromauto.

Wilma: Trotzdem wissen wir alle, es braucht alternative Antriebe. Es gibt Klimaziele, die es zu erreichen gibt. Daher wird weiter geforscht. Es entstehen Anlagen, wie gesagt, große Anlagen. Ja, ich glaube, Porsche hat auch eine in Chile stehen.

Andi: Genau, sie haben Porsche dann eine Testanlage, wo sie auch seit zwei Jahren E-Fuels in noch nicht allzu großer Menge, aber sie produzieren schon mal für die Bestandsflotte, genau.

Wilma: Ja, das passiert ja nicht ohne Grund. Du hast gerade auch die Nachteile aufgezeigt, aber trotzdem müssen es ja Vorteile geben, sonst würden die Menschen irgendwie nicht Geld dahin investieren und andere Ressourcen. Wo können sie sonst vielleicht noch zum Einsatz kommen, wenn halt nicht im PW oder

Andi: PKW? Flugzeuge oder Schiffe zum Beispiel. Weil ein Flugzeug mit Batterien auszustatten, was dann noch 300 Passagiere drin hat, das wird in absehbarer Zeit nicht der Fall sein. Und deswegen müsste man eigentlich diese E-Fuels oder auch Wasserstoff, je nachdem, was dann als Treibstoff quasi eingesetzt wird, muss das erstmal, sollte man das anders einsetzen. So ein anderes ETH-Spin-Off, Synhelion, heißen die, wo unter anderem die AMAG, also VW-Importeur, VW, Audi und so weiter, daran beteiligt sind und die wollen bis 2030, glaube ich, 700.000 Tonnen synthetischen Treibstoff produzieren. Und die Menge, die würde dann reichen, um etwa die Hälfte der Swiss Flugzeugflotte, Swiss ist wiederum auch daran beteiligt, CO2-neutral betreiben zu können. Also da siehst du schon, da wird es glaube ich erstmal hingehen, weil du brauchst enorm viel, also eben für alle, wenn man sich mal überlegt, was auf der Erde so alles gefahren wird, verbrannt wird, das zu ersetzen. Aber immerhin die Hälfte der Swiss Flugzeugflotte könnte damit könnte damit versorgt werden. Und dann kommen natürlich auch Schiffe dazu, große Schiffe, vom Kreuzfahrtschiff bis zum, gut, Supertanker wäre dann ein bisschen blöd, wenn man die da mit E-Fuze betreibt, aber so Containerschiffe und so zum Beispiel, schwere Baumaschinen, LKWs, wobei auch da Elektro immer größere Fortschritte macht, hatten wir auch in der vorletzten Folge, glaube ich, diskutiert. Und bei Porsche ist der Hintergrund, sie wollen halt ihren Kunden Wenn du ein Rennstreckentraining machst, kannst du das trotzdem quasi CO2-neutral machen oder für irgendwelche Oldtimer-Fahrzeuge, für die ganze Flotte, dass einfach Porsche für sich sagt, hey, wir wollen unseren Kunden CO2-neutrales Fahren anbieten. Und deswegen baut Porsche diese Anlage auf, dass sie dann quasi ein USP, wie man so schön sagt, ein Unicellic Point, einfach, dass sie den Kunden noch etwas mehr anbieten können als die Konkurrenz.

Wilma: Der Gedanke dahinter leuchtet mir total ein. Du hast ein gutes Beispiel genannt mit den Flugzeugen. Dass die Flugzeuge irgendwann mal eh Flugzeuge sind, davon ist man noch ganz weit entfernt, einfach aufgrund der Batterien,

Andi: die man brauchen würde. Ich meine, in einem Liter Benzin ist so viel Energie, das ist halt schon, deswegen wird Benzin, deswegen brauchen wir Benzin. Und so viel Energie kannst du gar nicht aktuell so kompakt speichern, wie das bei Kerosin möglich

Wilma: ist. Dann finde ich es aber schon wieder interessant, weil es ja wird viele Probleme lösen. Also es heißt dann ja, man kann das, was besteht, sämtliche Art von Mobilität, Flugzeug, Schiff, Auto, kann man einfach so weiter betreiben, wie es jetzt ist. Ja, trotzdem kommt es irgendwie nicht in die Gänge. Also auch das haben wir eben schon angesprochen. Ich habe gelesen, Audi 218 haben sie, glaube ich, schon mal davon gesprochen, dass da Evo eine Chance haben könnte als alternativer Antrieb. VW setzt zwar bei den zukünftigen Antriebsstrategien auf E, aber sieht E-Fuels als potenzielle Alternative dazu. Frage daher wirklich ganz persönlich an dich. Was ist deine Meinung?

Andi: Also es ist nicht meine Meinung, das ist die Meinung von Experten. Es ist einfach, wie ich es vorhin schon ein bisschen ausgeführt habe, bis du so große Mengen E-Fuels produzieren kannst, Geht es einfach noch wahnsinnig lang und sich jetzt auf diese E-Fuel zu versteifen, eben die man zuerst mal wirklich da einsetzen muss in Branchen, die man nicht elektrifizieren kann. Autos kannst du elektrifizieren, Flugzeuge nicht. Deswegen setzen wir es doch zuerst ein, wo man wirklich keine Alternative hat. Wenn ich jetzt sage, warten wir jetzt 20 Jahre, bis so viel E-Fuel für alle Autos dieser Welt produziert werden können. Wir sehen, was auf der Erde los ist. Ja, es wird nicht kühler auf der Erde und immer weiter Öl zu verbrennen, auch wenn es dann E-Fuels sind. Klar, sie werden für gewisse Branchen zur Alternative, aber eben bis die großen Mengen davon produziert werden können. dauert es einfach noch viel zu lange. Deswegen sehe ich es für Pkw nicht. Höchstens für die, die dann noch bestehen bleiben. Oder für Oldtimer. Aber nicht für 8 Mrd. Autos auf dieser Erde.

Speaker 03: Porsche präsentiert Elektrogeflüster. Faszination Sportwagen. Elektrifiziert.

Wilma: Du hast es eingangs gesagt, sprechen wir auch noch über Wasserstoff.

Andi: Erstmal vielleicht zum Verständnis, wie ein Wasserstoffauto erstmal funktioniert. Wissen vielleicht auch nicht alle ganz genau. Entweder kann ich den Wasserstoff direkt verbrennen, also wie ein Verbrennungsmotor. Machen aber, ich glaube, BMW hat da mal dran geforscht. Ich weiß nicht, ob das noch aktuell ist. Aber der häufigste Anwendungsfall ist eigentlich, du hast den Wasserstoff, der extrem komprimiert ist mit 700 Bar. Und den tanke ich, habe ich zwei oder mehrere Tanks im Auto. Und die Tanks befülle ich innerhalb von fünf Minuten wie meinen Benziner. Und quasi der Wasserstoff, eben das ist nur H2, also es ist wirklich Wasserstoff, also da ist nichts anderes drin. Und der wird dann in so einem Brennstoffzellenstapel, Stack, wird der dann quasi umgewandelt in elektrische Energie und treibt einen Elektromotor an. Also ein Brennstoffzellenauto ist im Prinzip auch ein Elektromotor, aber ich habe nicht die Batterie, sondern ich habe die Wasserstofftanks. Wie bei den E-Fuels vorhin, muss ich zuerst den Wasserstoff sehr aufwendig produzieren. Ich muss dann wieder Wasser aufsplitten und brauche wieder abartig viel Energie dafür. Bevor ich dann am Schluss den Wasserstoff wieder umwandle, Und da habe ich dann halt auch wieder riesige Verluste. Kann zwar gut transportiert werden, aber auch da würde ich wieder sagen, ist jetzt eher für wieder Luft- und Schifffahrt und für Pkw auch in absehbarer Zeit für mich keine Lösung oder keine Alternative zum Elektroauto.

Wilma: Ja, ich beschäftige mich nicht nur in unseren Autospecials natürlich viel mit Wasserstoff, sondern auch in anderen Specials, so wie kürzlich Standort Basel, weil Basel hat sich zur Aufgabe gemacht, dass das Land an den europäischen sogenannten Hydrogen-Backbone angeschlossen wird. Also dieses riesige Wasserstoffrohr, sage ich jetzt einfach mal banal. Auf der anderen Seite hat der Bund eine neue Wasserstoffstrategie lanciert. Die bremst aber die indischen Akteure aus. Also auch da läuft es irgendwie nicht rund.

Andi: Okay, ja, das musst du mir noch ein bisschen mehr erklären. Höre ich so zum ersten Mal. Deswegen vielleicht kannst du ja da noch ein bisschen ausführen, warum die inländischen Akteure ausgebremst

Wilma: werden. Genau, ich habe dazu mit Rolf Huber gesprochen. Er ist Gründer von H2 Energy. Er ist sehr proaktiv, was das Thema Wasserstoff betrifft. Er ist aber sehr polarisierend. Das muss ich gleich vorweg sagen. Seine Aussage war, dass diese neue Wasserstoffstrategie des Bundes ein verwaltungstechnischer Betriebsunfall sei. Da habe ich natürlich direkt nachgefragt, aber das durfte ich schreiben. Daher habe ich es auch in meinem Artikel, den wir sicher auch nachher noch in den Shownotes verlinken, mit hineingenommen. Vorab aber zitiere ich einmal schon aus dem Artikel, denn er sagte, es fehlen dann Anreizen. Niemand investiert in solche Märkte ohne wirtschaftliche Erfolgsaussichten. Und was er damit meinte, ist, es ist halt super schwer. Du kannst kein Unternehmen begeistern, gerade jetzt in der Schweiz, in eine neue Technologie zu investieren oder zu forschen, die eben nicht gefördert wird, vielmehr sogar vielleicht boykottiert wird, so wie er es zusammengefasst hat. Was der Bund nämlich gemacht hat, er hat es wieder schön auf kantonale Ebene abgeschoben. Also wenn es um die Infrastruktur geht, muss jeder Kanton für sich schauen, dass er dann die dementsprechenden Tankstellen zur Verfügung stellt. Was natürlich wieder zu einem absoluten Flickenteppich führen wird. Wahrscheinlich. Daher sagt er auch weiter, hier stellt sich die Frage, warum jetzt weiter Geld und Zeit investieren, wenn man auf lange Sicht gar nicht mitspielen soll. Wir sprachen eben über den Anschluss an den Backbone. Und es ist so, dass die Kleinen dann quasi, die jetzt investieren würden, gar nicht profitieren können.

Andi: Was ich zum Thema Wasserstoff sagen kann, seitdem ich als Autojournalist tätig bin, das sind jetzt auch schon einige Jährchen, das Thema Wasserstoffauto kommt immer wieder aufs Tapet. Kritik darf sicher erlaubt sein. auch wenn Herr Huber sicher sehr direkt ist. Das Tanken ist ein Problem und das Problem hat nicht nur die Schweiz, die relativ kleine, sondern auch in Deutschland. Ich meine in der Schweiz, eben seitdem ich tätig bin, am Anfang waren es acht Tankstellen in der Schweiz, mittlerweile gibt es Nagelt mich nicht fest, liebe ZuhörerInnen, aber ich glaube es sind 15 oder 17. Ja, viel getan. Vielleicht 20. Es sind auf jeden Fall, im Wallis und im Tessin gibt es keine H2 Tankstelle. Das sehe ich so. Es gibt zwei Modelle auf dem Markt. Es gibt einen Toyota, den Mirai und dann gibt es den Hyundai. So ein SUV, ja, ist jetzt auch nicht gerade die Riesenauswahl. Ich glaube aktuell Elektromodelle gibt es, glaube ich, 200 bis 300 aktuell auf dem Schweizer Markt. Man sieht da schon, Es setzt sich anscheinend auch bei den bei den Herstellern nicht richtig durch und das Problem ist die Tankstellen funktionieren dann auch oft nicht. Also auch in unserem Test, wir hatten auch schon öfter mal so H2 Autos und genau die gleichen Probleme sind in Deutschland. Ich glaube da sind mittlerweile 100 Tankstellen, wobei Tendenz sogar wieder sinkend. Wieso soll ich als Kunde jetzt warten, bis Modelle kommen? BMW kommt, glaube ich, in zwei Jahren auch mit einem Wasserstoffauto. Wieso soll ich warten und hoffen, dass dann diese Infrastruktur endlich aufgebaut wird? Bei den Stromern entsteht die gerade intensiv und wird immer besser. Und in der Schweiz ist die Infrastruktur wirklich super. Und ich weiß nicht, ob wir da jetzt warten sollten, bis dann wirklich Wasserstoff in 10 Jahren oder 20 oder was weiß ich, bis das dann endlich soweit ist. Also ich glaube, wir sollten jetzt das nehmen, was wir haben und die Technologie ist meiner Meinung nach für PKWs einfach Strom. Batterie, elektrische Autos.

Wilma: Okay. Und wie gesagt, jetzt hat der Bund ja auch noch dafür gesorgt, dass es noch uninteressanter wird, in Tankstellen und Infrastruktur zu investieren.

Andi: Man muss auch dazusagen, Wasserstoff ist auch wahnsinnig teuer. Also er wird, glaube ich, sogar auch vom Bund gefördert oder wurde mal. Ich kenne mich jetzt gerade aktuell nicht mehr. Ich habe mich schon länger nicht mehr damit befasst. Aber ich glaube, ein Kilo Wasserstoff kostet 20 Franken. In so einen Tank gehen fünf bis sechs Kilo. Für 500 Kilometer, da kannst du dann auch rechnen, also für 500 Kilometer 100 Franken. Beim Strom, da sind wir, glaube ich, bei sieben, hatten wir in einer der letzten Folgen gesagt. Ich glaube, auch da, wenn das nicht massiv gefördert werden würde, ist das für den Kunden auch rein preislich im Moment ein bisschen uninteressant.

Wilma: Ja, wie gesagt, die Schweiz hat zwar eine Wasserstoffflotte, aber die nehmen, glaube ich, andere Länder mehr wahr, als wir das tun. So hat H2 Energy, der Huber, diesen Terrain beteiligt. Der erzählte, dass Chinesen gerne kommen und sich das mal anschauen, wie das hier funktioniert oder eben nicht funktioniert. Und mit viel Wissen quasi wieder nach Hause gehen und uns wahrscheinlich in der Technologie dann auch wieder weit voraussehen. Also ich rede dann von ganz Europa.

Andi: Ja, wobei eben Hyundai ist ja aus Südkorea, die sind da recht weit und Toyota aus Japan, also ich glaube Toyota Japan, die haben da wirklich Forschungsvorsprung. Lustigerweise, ich bin sogar mal als mal wieder, ich glaube das war die letzte Tankstelle, die eröffnet wurde, vor zwei Jahren in der Schweiz, Zofingen glaube ich, bin ich dann auch mal mit so einem Brennstoffzellen-Lkw mitgefahren. Das ist schon toll, also die Technik ist schon eben, der ist halt flösterleise, ist halt auch ein Elektro-Lkw, einfach mit Wasserstofftank. Also ich will hier nicht die Technik schlecht reden oder dem Wasserstoff per se, aber ich glaube es ist im Moment, es ist noch so ein großer Rückstand jetzt bei den PKWs, dass man sich bei den PKWs jetzt nicht auf auf den Wasserstoff oder auf E-Fuels konzentrieren sollte, sondern wirklich auf das Elektro jetzt auszubauen und die Leute dazu zu bringen und nicht immer noch andere Technologien, die das dann wieder bekämpfen. Also das wäre jetzt so meine Ansicht und meine Zusammenfassung von der Diskussion auch ein bisschen.

Wilma: Da bin ich ganz bei dir. Da soll man dann doch lieber in die eine, die sich ja schon bewährt hat und die funktioniert. So ist es ja. Da soll man sich auf E konzentrieren. Trotzdem, Diskussionen um alternative Antriebe braucht es weiter. Die Klimaziele werden wahrscheinlich immer höher geschraubt oder müssen immer höher geschraubt werden. Da habe ich mich sehr gefreut, dass Sie die Folge heute genutzt haben, um das mal zu tun.

Andi: Sehr, fand ich auch. Eben, war jetzt relativ negativ, will ich vielleicht jetzt auch ganz am Schluss eben. Es geht wirklich nicht darum, jetzt das Gegeneinander auszuspielen. Man muss an allem weiter forschen. Ja, aber Wilma, vielen Dank natürlich. War wirklich wieder sehr spannend. Alles Wissenswerte, alles, was wir so diskutiert haben, so zusammenfassend, gibt es natürlich in den Show Notes.

Wilma: Du hast es auch schon mal erwähnt, was wir hier diskutieren. Wir machen nicht alles richtig, wir wissen nicht alles. Es kann sein, dass es Fehler gibt. Auch da sind wir offen, wenn das in den Kommentaren ... Absolut, lasst Kommentare da. Dann sage ich auf Wiedersehen und hoffentlich bis bald. Bis bald.

00:26:18: Porsche präsentiert «Elektrogeflüster». Faszination Sportwagen. Elektrifiziert.

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